Wir alle kennen die Wirkung einer Erwartung: Sie wird immer erfüllt. Angefangen beim Placebo-Effekt bis hin zum alltäglichen Leben. Was wir erwarten, tritt ein. Erwarten wir, dass uns die Pille, die der Arzt uns gegeben hat, gesund machen kann, dann macht sie das auch. Selbst, wenn sie nur aus Zucker besteht. Haben wir Zweifel am Arzt und seiner Pille, wird sie nicht funktionieren.
Letztens las ich einen Bericht über jemanden, dem eine Fehldiagnose vom Arzt gestellt wurde und der daraufhin in Erwartung des Todes tatsächlich gestorben ist. Obwohl er in Wirklichkeit kerngesund war. Seine Erwartung hat ihn umgebracht.
Wir erleben das mit den Erwartungen auch im ganz normalen Alltag. Wenn wir erwarten, dass wir Pech haben (weil das bisher immer so war) haben wir auch Pech. Wenn wir erwarten, enttäuscht zu werden (weil das bisher immer so war), werden wir auch enttäuscht. Wenn wir erwarten, schlecht behandelt zu werden (weil...), kommt es auch so.
Mit derselben Erwartung stehen wir auch morgens an der Bushaltestelle und warten auf den Bus. Der ist bisher immer gekommen, also kommt er auch heute wieder. Und natürlich wird unsere Erwartung erfüllt.
Eine Erwartung entsteht aus einer inneren Überzeugung. Und die Überzeugung wurde durch Erfahrungen geformt. Das, was du immer wieder erlebst, wird zu einer Überzeugung. Und deine Überzeugung setzt schließlich die Erwartung in Gang, dass es auch weiterhin so passieren wird. Deine Erwartung formt schließlich die Realität. Du bekommst das, was du erwartest.
Viele setzen beim Wunscherfüllen darauf, die innere Überzeugung zu ändern. Sie programmieren sich neue Glaubenssätze ein, was mal mehr mal weniger gut funktioniert. Denn Glaubenssätze bzw. Überzeugungen entstehen durch Erfahrung und/oder durch intensive Gefühle, die zum Beispiel bei Traumata entstehen. Sich eine andere Überzeugung nur einzureden, funktioniert leider nicht. Da muss man schon an der Wurzel ansetzen und neue Erfahrungen machen, die mit intensiven Gefühlen begleitet sind. Dabei ist es egal, ob diese Erfahrungen in der Realität oder in der Fantasie stattfinden. Sie formen die Überzeugungen und schließlich die Erwartung.
Das Problem beim Wunscherfüllen ist ja meistens, dass man das Gute nicht erwarten kann, solange man vom Schlechten überzeugt ist. Solange ich also glaube, das Glück nicht zu verdienen oder ähnliches, kann ich auch keins erwarten. Solange ich glaube, dass die Medikamente nicht wirken, kann ich auch nicht erwarten, dass sie mich gesund machen. Hier ist die innere Überzeugung der Übeltäter, die sich aber mit Euphoria ganz leicht umprogrammieren lässt, weil wir weniger mit mentalen Methoden als viel mehr mit Gefühlen und Erfahrungen arbeiten. Das ist das simple Geheimnis hinter Glaubenssätzen. Sie sind aus Erfahrungen und Gefühlen geformt. Und genau diese kann man einsetzen, um sie zu verändern.
Aber es geht auch noch einfacher, was mir in letzter Zeit sehr oft aufgefallen ist und was ich unbedingt teilen will.
Ich bin ja immer auf der Suche nach den einfachsten und glücklichsten Wegen gewesen, wie man sich Wünsche erfüllen kann, wodurch dann ja schließlich »Euphoria« entstanden ist. Aber es kommen immer mehr Erkenntnisse hinzu, die das Spiel noch einfacher machen, als es ohnehin schon ist. Das Prinzip bleibt dasselbe, es gibt nur immer wieder andere Gefühle, die man entdecken und beim Spielen einsetzen kann. Wir »arbeiten« ja mit Glücksgefühlen und da gibt es so unendlich viele von.
Und jetzt ratet mal: Eins davon, ist die freudvolle Erwartung. Habt ihr euch das Gefühl mal genauer angeschaut und es ein bisschen analysiert? Wenn man das macht, stellt man fest, dass es sich exakt wie das Gegenteil von Sehnsucht und Wunsch anfühlt. Es geht in die genau entgegengesetzte Richtung. Beim Wünschen und Sehnen rennt man seinen Wünschen hinterher und fühlt Mangel. Und beim Erwarten ist man in einer Fülle-Haltung. Man wartet auf die Erfüllung, wie auf den Bus. Dabei muss man aber nicht dauernd die Straße runter gucken, wo er denn bleibt. Man kann nebenbei auch etwas anderes machen – am Handy spielen zum Beispiel – und weiß trotzdem, dass er gleich kommt. Eine Erwartungshaltung ist also nichts, worauf wir uns permanent konzentrieren müssen. Sie ist unterschwellig einfach da. Wenn wir eine Kopfschmerzpille einwerfen, analysieren wir ja auch nicht permanent unseren Körper, ob irgendwo schon eine Wirkung zu spüren ist. Wir legen uns ins Bett oder hauen uns auf die Couch, lesen ein Buch oder so und wissen: Die Pille wirkt gleich – ob ich darauf warte oder nicht. Es ist, als würde man auf den Bus warten. Das ist das Gefühl von Erwartung.
Jetzt kann man sich noch vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn Freude dazu kommt. Vielleicht sitzt jemand im Bus, den man unheimlich gern hat. Dann ist es nicht nur eine Erwartung, sondern eine freudige Erwartung. Und das bedeutet: Es ist ein sehr viel stärkeres Gefühl. Man ist sozusagen schon vorher am Tanzen! Bei einer freudigen Erwartung, die so sicher und fest ist, wie das Warten auf den Bus, tritt die Wirkung im Leben sehr schnell ein.
Die Frage ist nun: Wie kann man zum Beispiel Glück und Reichtum erwarten, wenn man unglücklich und arm ist? Und vor allem, wenn man Unglücks- und Armutsüberzeugungen hat? Da kann man doch nicht einfach etwas Gutes erwarten, oder? Wenn ich nun mal nicht an die Pille glaube, wird sie auch nicht wirken.
Und jetzt kommt's: Das ist ein Irrtum!!
Wenn du ein Zweifler bist, hast du jetzt einen klaren Vorteil: Du hinterfragst alles! Du nimmst nichts einfach so als Wahrheit hin. Und das ist auch gut so, denn es gibt in Wirklichkeit keine absolute Wahrheit. Du hast zwar feste Überzeugungen, aber damit könntest du dich eventuell auch irren. Denn, wenn du schon zweifelst, dann aber richtig. ;-) Dann hinterfrage wirklich alles. Auch deine Überzeugungen. Und wenn es auch nur den kleinsten Hauch eines Zweifels gibt, könnte auch etwas Anderes passieren, als das was dir immer passiert ist. Es gibt ein Schlupfloch für das Universum. Und das sind die Zweifel. Genauso, wie die Pille nicht wirkt, wenn du zweifelst, genauso bröckeln auch deine Überzeugungen, wenn du anfängst an ihnen zu zweifeln. Sie bekommen Risse und das Universum hat ein Schlupfloch und kann etwas Anderes liefern, als immer nur den alten Käse. Das nur vorweg, denn jetzt kommt der eigentlich Clou:
Du kannst sofort das Gute und Schöne erwarten – auch, wenn deine Überzeugungen noch dagegen arbeiten. Und zwar aus folgendem Grund: Weil du weißt, wie es sich anfühlt, an der Bushaltestelle auf den Bus zu warten. Das ist alles, was du wissen musst. Du weißt, wie sich das Gefühl anfühlt. Mehr brauchst du nicht. Wenn du dann noch anfängst an deinen alten Glaubenssätzen zu zweifeln, hat das Universum freie Bahn. Und es funktioniert tatsächlich! Sogar jemand aus meiner Familie, der sehr negativ eingestellt ist, hat es hinbekommen etwas zu erwarten - und es ist dann tatsächlich eingetreten! Ich habe das Spiel an verschiedenen Dingen ausprobiert und dasselbe Ergebnis gehabt. Die Erwartungen haben sich erfüllt. Jedes Mal.
Was ist an einer Erwartung so anders, dass sie so schnell Wirkung zeigt? Diese Frage habe ich versucht mit jemandem aus meinem Team zu klären. Und wir sind auf Folgendes gekommen: 1. Bei einer Erwartung gibt es keine Zweifel. Du wartest auf den Bus und denkst gar nicht darüber nach, dass er nicht kommen könnte. Es ist ein Glücksgefühl, wenn es eine freudige Erwartung ist. 2. Du verfolgst keinerlei Absicht. Wenn du etwas erwartest, willst du damit nichts bewirken - du wartest einfach nur. 3. Du kämpfst nicht gegen die Realität an. Die Realität ist - so, wie sie sich im Moment zeigt - total in Ordnung. Es ist okay, dass der Bus noch nicht da ist, denn du weißt, dass er ja gleich kommt. Also ist in dir totaler Frieden mit dem Augenblick.
Wenn du dich mit Euphoria schon etwas auskennst, siehst du jetzt die drei Spielregeln darin. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Eine Erwartung ist wie ein Befehl ans Leben. Es ist keine Bitte (nach dem Motto "bittet und euch wird gegeben" oder "glaubet nur, dass es wird und es wird") - nein, es ist ein Befehl, ein Beschluss sozusagen. Etwas wird festgelegt und du stehst da und wartest drauf. Du gibst dem Leben nicht die Option, dass es etwas anderes liefern könnte. Du wartest einfach auf etwas und es kommt genau DAS. Es liegt ein spezieller Fokus darauf, ein unterschwelliger Fokus, der anscheinend sehr stark wirkt.
Kennst du luzide Träume? Das sind Träume, in denen dir bewusst wird, dass du träumst. In diesen "bewussten" Träumen kannst du anfangen den Traum zu steuern - du kannst entscheiden, was als nächstes passiert. Das kannst du ansonsten in deinen Träumen leider nicht. Du läufst da hindurch und dir ist absolut nicht klar, dass du träumst. Also "passiert" dir der Traum und du hast keine Kontrolle über die Handlung. So ist es meistens auch in unserem Leben. Das Leben "passiert" uns, weil es von so vielen unbewussten Mechanismen gesteuert wird. Als ich schließlich erfahren habe, wie man lernen kann einen luziden Traum zu steuern, fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Du kannst einen luziden Traum steuern, indem du erwartest, was als nächstes passiert!
Wenn ich eins gelernt habe in letzter Zeit, dann das: Dieses Leben ist genauso wie ein Traum! Ein total verrückter, kollektiver Traum! Und wir scheinen die meiste Zeit keine Kontrolle darüber zu haben, was in diesem Traum passiert. Wir versuchen es und wenden lauter Methoden an, um Glück zu erschaffen - aber meistens scheitern wir an den Kontrollmechanismen, die unbewusst ablaufen. Sobald wir aber etwas erwarten, passiert es auch! Komischer Zufall?! Genauso lässt sich auch ein Traum steuern.
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