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Bevor ich Autorin wurde, war ich schon lange Künstlerin von Beruf. Und nicht nur von Beruf, sondern aus Leidenschaft. Ich war schon als Kind in jeder nur erdenklichen Form kreativ. Ganz besonders natürlich im Schreiben und im Modellieren und Zeichnen. Ich hatte schon immer einen unheimlichen Spaß daran, meine Gedanken und Gefühle, inneren Bilder, Fantasien und Wünsche kreativ zum Ausdruck zu bringen. Noch bevor ich überhaupt irgendetwas vom Gesetz der Anziehung wusste, passierte es mir auch häufig, dass sich Szenen, die ich aufmalte oder schrieb, fast unmittelbar in der Wirklichkeit zeigten. Sie manifestierten sich, als hätte ich sie in die Realität hinein gemalt bzw. geschrieben. Ich verstand zunächst nicht, warum das so war. Aber ich nahm es hin und nutzte diesen Zauber bald schon ganz bewusst, um mir Wünsche zu erfüllen oder um mir bestimmte Situationen und Umstände herbeizuzaubern. Es war eine Art Geheimwaffe für mich, die ich benutzte, um mir eine Realität zu basteln, die mir gefiel. Ich habe nicht hinterfragt, warum die Sache funktionierte, ich habe es einfach getan und ich hatte großen Spaß dabei. Damals kam ich wohl zum ersten mal bewusst mit dem Gesetz der Anziehung in Berührung. Ich wusste, dass da irgendetwas Seltsames passierte, dass das, was ich da tat, irgendwelche Auswirkungen auf die Realität hatte. Aber ich hatte keine Ahnung, was da wirkte. Und wieso. Und ich hatte mir damals auch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Erst später, als ich mich bewusst mit dem Thema Wunscherfüllung befasste, wurde mir so langsam klar, was damals passiert war. Und heute weiß ich, dass ich in diesen Momenten ein Schöpferspiel gespielt habe.
Mit den Jahren habe ich viel gelernt und auch viel darüber erfahren, warum Schöpfungen funktionierten und auch, warum sie oft nicht funktionierten und was man tun musste, um sie zum Funktionieren zu bringen. Und ich fand heraus, dass man sich durch die Kreativität in einem perfekten Schöpfungszustand befindet. Es ist ein Zustand ohne Gegensätze (Polarität) und ohne Zeit. Man befindet sich ganz und gar im Hier und Jetzt, man strebt weder etwas an noch lehnt man etwas ab. In einem kreativen Moment passiert genau dasselbe, wie beim Euphoriaspiel und es passiert auch genau dasselbe, wie beim »Bestellen« oder beim Visualisieren oder bei jeder anderen Technik. Man kommt in einen Glückszustand, in dem man auf die Realität einwirkt.
In meinen letzten Büchern habe ich viel über diesen Glückszustand geschrieben. Er fühlt sich nicht immer wie Euphorie an oder wie Ekstase oder explosive Leidenschaft. Manchmal merkt man ihn kaum, weil er ganz sanft und leise daherkommt. Ich habe meine Realität schon genauso erfolgreich in einem entspannten neutralen Zustand verändert, wie in totaler Euphorie. Und das ließ in mir die Erkenntnis aufkommen, dass all diese Zustände etwas gemeinsam haben mussten, wenn sie gleichermaßen wirksam die Realität verändern konnten. Es scheint dem Universum völlig egal zu sein, ob man nun entspannt auf der Couch liegt oder vor Euphorie fast abhebt. Ich habe zwar auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich etwas schneller herbeiführen konnte, wenn ich intensivere Glücksgefühle dafür einsetzte, aber manchmal reichte auch ein entspannter Zustand völlig aus. Was ist also der gemeinsame Nenner all dieser Glückszustände? Was haben sie alle miteinander gemeinsam? Wenn man sich jeden Zustand und jedes Glücksgefühl einmal genauer ansieht und vielleicht sogar eine Liste macht und unter jedes Gefühl schreibt, was es mit den anderen Gefühlen gemeinsam hat, kommt man eigentlich ziemlich fix darauf. Im Kern fühlen sie sich nämlich alle gleich an. Ich kann nur empfehlen das wirklich einmal zu tun und sich so eine Liste anzulegen. Einfach nur, um zu erkennen, was Glücksgefühle bzw. Glückszustände eigentlich sind. In ihrer Substanz entspringen sie nämlich alle ein und demselben Gefühl. Und das ist: Liebe. Es mag abgedroschen klingen und vielleicht wiederhole ich mich jetzt schon zum 100. Mal, aber ich finde es einfach unheimlich wichtig, die Bedeutung dahinter zu erkennen. Denn im Grunde ist es nur die Liebe, die die Realität verändert. Und wenn man sich ansieht, was Liebe eigentlich ist, wird das in Bezug auf das Gesetz der Anziehung auch ziemlich logisch. Liebe ist bedingungslos, absichtslos, kampflos, ohne Gegensätze/Pole, ohne Zeit, ohne Raum, ohne Trennung. Sie kann sich stark und feurig anfühlen, aber auch sanft und leise. Liebe ist das Gefühl verbunden zu sein, Eins zu sein. Wenn wir etwas oder jemanden lieben, fühlen wir uns verbunden. Und dieses Gefühl ist die Ursubstanz eines jeden Glücksgefühls und eines jeden Glückszustandes. Selbst, wenn es nur ein Moment der Entspannung ist, fühlen wir Liebe. In der Entspannung sind wir kampflos, absichtslos, bedingungslos, ohne Pole, ohne Zeit und Raum, ohne Trennung. Wir sind Eins mit uns selbst. Wir sind Liebe. In einem solchen Zustand befinden wir uns auch in einer Hypnose. Oder in einem Euphoria-Spiel.
Wir befinden uns auch in diesem Zustand, wenn wir unseren Wunsch als eine Bestellung ans Universum abgeben und es wirklich schaffen loszulassen, oder wenn wir vor Freude die ganze Welt umarmen könnten. Auch, wenn wir dankbar sind, herzhaft lachen, genießen … einfach immer dann, wenn wir dieses allumfassende Glück empfinden, in dem es keinen Kampf und keine Absicht gibt, sind wir in diesem Zustand der Liebe. Das ist der Schöpfungszustand. Und das ist auch der Zustand, in dem man sich befindet, wenn man kreativ ist. Dazu muss man im kreativen Bereich nicht einmal besonders talentiert sein. Kreativ sein kann man auf viele Arten. Man kann auch kreativ im Visualisieren sein. Kreativität findet sich in jeder Form der Freude und des Ausdrucks dieser Freude wieder. Man kann kreativ Worte finden, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen, kreativ summen, singen, tanzen, malen, Möbel hin und her rücken, Farben kombinieren, Haare stylen, Blumen arrangieren, dekorieren, organisieren, fotografieren, ordnen, man kann sogar kreativ laufen, einfach indem man dieser simplen Tätigkeit einen Ausdruck verleiht. Kreativität bedeutet nicht künstlerisch zu sein oder herausragend talentiert. Kreativität bedeutet Ausdruck. Wie man sich ausdrückt, ist jedem selbst überlassen. Es gibt tausend Wege. Es ist auch ein kreativer Ausdruck, etwas mit einem Stock in den Sand zu malen. Manche sammeln Briefmarken und arrangieren sie kreativ in ihren Mappen. Andere sammeln Steine und platzieren sie kreativ in ihrer Wohnung. Das alles sind Formen des Ausdrucks. Man drückt etwas aus, das in einem ist. Und jeder tut es auf individuelle Weise. Es gibt keinen Menschen, der nicht kreativ ist. Nur Menschen, die noch nicht ihre individuelle Ausdrucksform gefunden haben. Wenn du nicht weißt, in welcher Form du kreativ bist, dann stelle dir selbst einfach die Frage: »Wie will ich meinem Glücksgefühl Ausdruck verleihen?« Die Frage ist hier: Wie will ich … Nicht: Wie kann ich … Es geht bei der Kreativität um Dinge, die uns Freude bereiten. Und wenn wir uns fragen, wie wir etwas ausdrücken wollen, dann suchen wir zuerst nach den Dingen, die wir mögen, die uns Freude bereiten (würden). Und damit sind wir auf dem besten Weg, unseren ganz eigenen kreativen Ausdruck zu finden.
Man fängt ganz einfach an und fragt sich in einem Moment, in dem man glücklich ist, wie man diesem Glücksgefühl jetzt Ausdruck verleihen wollen würde. Was fällt einem da spontan ein? Wie lässt sich dieses Gefühl nach außen hin ausdrücken? Wenn man dann etwas gefunden hat und es öfter macht, entwickelt sich langsam eine Leidenschaft. Immer mehr rückt man in Momenten dieses Ausdrucks in den Zustand der Liebe ein. Man überlegt nicht mehr, sondern tut es einfach. Wenn es zum Beispiel ein Freudentanz ist, mit dem man seinem Glücksgefühl Ausdruck verleiht, tanzt man in glücklichen Momenten spontan los und ist augenblicklich im Schöpferzustand.
Man kann sich auch bewusst die Erfüllung seiner Wünsche vorstellen, sich damit in einen Glückszustand versetzen und diesen dann zum Ausdruck bringen. Hier sollte man allerdings aufpassen, dass man dabei nicht in eine Absicht und damit in einen Mangelzustand fällt, in dem man sich das, was man da ausdrückt, wünscht. Denn das wäre kein kreativer Ausdruck von Glück mehr, sondern ein Ausdruck von Sehnsucht und diese wird dann auch in der Realität erschaffen.
Durch Kreativität kann man sich also bewusst in den Schöpferzustand bringen und auch konkret etwas erschaffen. Aus Erfahrung weiß ich, dass das tatsächlich funktioniert. Ich nutze diese Methode immer noch, um mir etwas zu erschaffen. Gefühlen kreativen Ausdruck zu verleihen, insbesondere Glücksgefühlen, die in der Erfüllung eines Wunsches entstehen, ist ein wunderbarer und vor allem wirksamer Weg, seine Realität zu verändern.
Ich möchte dir hier noch einmal zusammenfassend erklären, wie du diese Methode sofort nutzen kannst:
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Stelle dir vor, dein größter Wunsch ist Wirklichkeit. Wie würdest du dich dabei fühlen? Spüre diese Glücksgefühle. Du bist am Ziel. Du musst nichts mehr beabsichtigen und nichts mehr ablehnen. Alles ist da. Wie fühlst du dich?
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Nun finde einen Weg, diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Sie drängen nach draußen und wollen in irgendeiner Form sichtbar werden. Wie kannst du sie, in der Realität, in der du lebst, erkennbar werden lassen? Welche Form des Ausdrucks würde dir Freude bereiten? Wenn du etwas gefunden hast, dann tue es. Warte nicht. Tue es jetzt und habe Spaß dabei!
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Spiele dieses Spiel jeden Tag. Finde eventuell noch mehr Wege des Ausdrucks, die dir Freude bereiten. Vielleicht gibt es noch einen Weg, wie du deine Glücksgefühle deutlicher und detaillierter ausdrücken kannst, oder vielleicht kraftvoller. Wenn dir ein Weg keine Freude mehr macht, suche einen neuen. Suche und probiere so lange, bis du deinen ganz individuellen Ausdruck gefunden hast, der dir am meisten Freude macht. Dann hast du deine ganz eigene Schöpfermagie entdeckt.
Diese Methode nenne ich Artmaster, was eine Kurzform von »Artmaster Your Life« ist (»Kunstmeistere dein Leben«). Als ich herausgefunden habe, was damit möglich ist und warum es funktioniert, wollte ich dieser Magie in meinem Leben einen Namen geben. Und seit dem »artmastere« ich, wenn ich kreativ die Erfüllung meiner Wünsche zum Ausdruck bringe. Es ist ein Schöpfungsprozess, weil man im kreativen Schaffen in einem Zustand der Liebe ist. In diesem Zustand ist man vermutlich nicht von Anfang an. Zuerst wird man hauptsächlich mit dem Kopf bei der Sache sein, um überhaupt erst mal seinen kreativen Weg zu finden. Wenn man ihn dann aber erst mal hat und immer wieder kreativ ist, kommt man aus dem Kopf heraus in den Körper und ins Gefühl. Man verbindet sich mit dem, was man tut, taucht darin ab und wird eins damit. Und das ist dann der Schöpfungsprozess. Ich erlebe das oft beim Schreiben. Zuerst überlege ich mir eine Szene, beginne ein paar Zeilen zu schreiben, bastle mir im Geist ein Szenario zusammen (Ort, Menschen, Eindrücke) und dann komme ich langsam in den Flow, den Schreibfluss. Dann geht es wie von selbst und ich bin vom Kopf her kaum noch da. Ich bin mitten drin in der Szene, erlebe sie, fühle sie und bin sie. Da ich weiß, in was für einen Zustand ich dann abtauche, nutze ich dieses Spiel oft bewusst, um mir einen Wunsch zu erfüllen. Das ist dann mein Artmaster-Prozess.
Es ist nur eine von unzähligen Methoden, um die Realität zu verändern. Natürlich ist sie für mich von besonders großer Bedeutung, da ich schon immer sehr kreativ war und schon als Kind die Auswirkungen dieser Kreativität entdeckt habe. Aber ich weiß auch, dass diese Kreativität in jedem Menschen steckt. Natürlich nicht in gleicher Form, denn Menschen sind unterschiedlich. Aber jeder Mensch hat diese Kreativität in sich, kann sich damit ausdrücken und diese Kraft nutzen. Vielleicht ist es ja auch für dich ein Weg.