Teil 2 der Blog-Reihe zu "One".
Im 1. Teil der Blog-Reihe (One und das Gute) ging es um die Erkenntnis, dass das Gute - also Licht, Liebe, das Positive - die Substanz von absolut allem ist. Heute geht es um das vermeintliche Gegenteil - das Böse.
Licht ist die Grundlage
Wir haben nun erkannt, dass die Grundlage aller Existenz das Licht ist. Denn Licht/Liebe kann aus sich selbst heraus existieren, ohne einen Gegenpol für seine Existenz zu benötigen. Liebe braucht keinen Hass und keine Angst, um da sein zu können. Ganz anders ist es mit dem Gegenpol: Hass/Angst kann nur existieren, weil es Liebe gibt. Es hat keine eigene Existenzgrundlage aus sich selbst heraus. Es braucht etwas, von dem es das (vermeintliche) Gegenteil sein kann. Nimm als Beispiel einfach den Schatten. Er kann nur existieren, weil sich etwas vor das Licht stellt, das dann einen Schatten wirft. Ohne Licht gibt es keinen Schatten. (Erinnerst du dich an die Szene in "One", als Ramon diesen Schattenwurf an seinem Auto bemerkt?) Die Dunkelheit braucht also etwas, um da sein zu können. Licht hingegen nicht. Licht kann einfach da sein - aus sich selbst heraus. Wir sehen also, dass die Grundlage von allem das Licht ist - selbst vom Schatten/der Dunkelheit.
Die Illusion
Mia und die anderen erkennen in der Geschichte also, warum bei einer Erleuchtung die negativen Gefühle verschwinden können, die positiven aber nicht. Die Antwort ist: Sie sind keine Gegensätze. Die Polarität ist eine Illusion. Negative Gefühle sind einfach nur die Trennung/Abwesenheit von dem, was wir alle in der Substanz sind: Liebe.
Und mit dieser fundamentalen Erkenntnis sehen sie schließlich auch, was der Teufel ist: Eine Illusion. Ein Wesen, das aus der Trennung/Abwesenheit von Liebe geschaffen wurde und nur existieren kann, wenn diese Trennung aufrechterhalten bleibt. Wird die Illusion seiner Existenz erkannt, verschwindet er bzw. verliert seine Macht. Hier ist die Aussage von Ainas Mutter relevant, die sie öfter wiederholt: "Es existiert nichts Anderes als Liebe." Angor will nicht, dass sie diese Wahrheit je ausspricht. Doch sie weiß, dass die Menschen von selbst darauf kommen werden.
Die Illusion des Teufels ist also: Er ist nur ein Schatten, der von der Trennung von Liebe geworfen wird. Demnach ist auch seine Substanz die Liebe. Er ist also nicht das Gegenteil davon, sondern nur die Abwesenheit bzw. Trennung davon. Er braucht die Liebe, um existieren zu können. Dies erkennt Mia in der dunkelsten Stunde ihres Lebens und löst damit seine Vernichtung aus.
Trennung ist nichts Schlechtes
Vom Licht getrennt zu sein, ist allerdings nichts grundsätzlich Schlechtes. Denn nur durch diese (illusorische) Trennung können wir das Licht auch als solches erkennen. Ein Beispiel: Ich kann die Tastatur meines PCs nur bedienen, weil ich davon getrennt bin. Wäre ich damit eins, ginge das natürlich nicht. Trennung ist also die Grundlage des Erlebens auf unserer Welt. Ich kann einen geliebten Menschen nur berühren, weil ich (mein Körper) von diesem Menschen als ein von ihm getrenntes Wesen existiere. Nur so kann ich den anderen erleben, berühren.
So ist es auch mit dem Licht. Um Licht (uns selbst) erleben zu können, benötigen wir eine Trennung davon. Licht kann sich nicht selbst erleben, wenn alles Licht ist. Es braucht eine Trennung von Licht. Eine Illusion, die dem Licht vorgaukelt, dass es auch Nicht-Licht gibt: Dunkelheit. Erst in der Dunkelheit kann es sich erleben und sehen. Das heißt nicht, dass es vorher nicht existiert hat. Das Licht war und ist immer. Doch erst im Dunkeln ist es erfahrbar. Erst durch eine Art Schleier kann sich Licht als solches erkennen. (Lies dazu den sehr wichtigen Prolog von "One")
Dunkelheit ist also nicht das Gegenteil von Licht - Dunkelheit ist nur der Schleier/die Trennung. Genauso wie eine andere Person nicht das Gegenteil von mir sein muss, damit ich sie erleben und berühren kann. Oder die Tastatur das Gegenteil von mir ist, damit ich sie bedienen kann. Es ist nur Trennung - kein Gegenteil. Mit dieser Erkenntnis zerfällt schließlich die Bewertung aller Dinge und man geht einen gewaltigen Schritt der Bewusstwerdung.
Die Illusion erkennen
Auch dass die Dunkelheit das Gegenteil von Licht ist, zerfällt in dieser Erkenntnis. Dunkelheit ist nur der Raum, in dem das Licht erfahren werden kann. Sehen wir es als eine Art Lichtpegel: Absolute Dunkelheit/das Ur-Böse/der Teufel ist der Nullpunkt des Lichts (also die totale Trennung davon). Es ist nur der Nullpunkt - nicht das Gegenteil! Also der Lichtpegel ist ganz herunter gedreht. Da aber nichts ganz und gar ohne Licht existieren kann, geht der Pegel niemals unter 0 - also niemals ins Gegenteil. Auch der Teufel kann nicht ohne Licht sein, deswegen hält er in der Geschichte auch immer sein vermeintliches Gegenteil aufrecht - die Liebe. Er muss die Menschen im Wechselspiel zwischen Liebe und Angst halten, also in Kampf (Ablehnung des Schlechten) und Absicht (Streben nach dem Guten), damit sie weiterhin glauben, es gäbe eine Polarität dazwischen. Er weiß, dass im Grunde nichts als Licht existiert und seine Existenz nur eine Illusion ist. Würden die Menschen erkennen, dass er nicht wirklich das Böse ist, würden sie ihn nicht mehr ablehnen und auch keine Angst mehr vor ihm haben. In diesem Moment würde er sofort seine Macht verlieren. Im Übertragenen heißt das: Wenn wir erkennen, dass die negativen Gefühle in uns nicht das Gegenteil von Liebe, sondern nur die illusorische Abwesenheit/Trennung davon sind, würden diese Gefühle ab sofort keinen Einfluss mehr auf uns haben und wir würden in einen Erleuchtungszustand eintreten, wie es mit den Protagonisten in "One" geschehen ist.
Angor = Ego?
In DiVine geht diese Erkenntnis sogar noch weiter. Es wird erkannt, dass der Teufel nicht nur das Böse/die Dunkelheit der Welt verkörpert hat, sondern die Trennung vom Selbst: Das Ego. Die Erleuchteten in "One" erleben eine Rückverbindung mit ihrem wahren selbst und erkennen, dass sich nicht die negativen Gefühle in ihnen aufgelöst haben, sondern das, was diese negativen Gefühle empfunden hat: Ihr Ego. Da sie dieses Ego als eine Illusion erkannt haben, ist nun ein Empfinden von Angst unmöglich geworden. Denn nur das Ego kann Angst empfinden. Warum? Weil es sich von allem getrennt und abgeschnitten fühlt. Getrennt von der Welt, getrennt von anderen Menschen, getrennt von der Liebe. Aber auch hier gilt: Es ist nur eine Illusion. Und diese Illusion ist nichts Schlechtes. Das Ego erlaubt uns Individualität - also ein einzigartiges Erleben aus einer einzigartigen Persönlichkeit heraus. Das Ego ist nichts Schlechtes. Es zu verteufeln ist genau dieselbe Falle, in die wir tappen, wenn wir das Böse als Gegenpol des Guten verteufeln. Zu erkennen, dass das Ego nur ein Trennungsspiel ist, damit wir uns individuell erleben können, löst den Trennungsschmerz des Egos sofort auf - denn in Wirklichkeit sind wir niemals wirklich getrennt. Von dem Moment dieser Erkenntnis aus, können wir das Ego leben und genießen, ohne je wieder darunter zu leiden. Das ist Erleuchtung. Es geht also nicht um die Vernichtung des Egos (oder die Vernichtung des Teufels), sondern um das Erkennen der Illusion. Angor (der Teufel) ist nichts weiter als unser Ego - und er bietet uns die Möglichkeit der Erkenntnis. Ohne diese Trennung wäre Erkenntnis (das Erkennen unseres wahren Selbst) nicht möglich. Interessant ist, was mit Angor geschieht, als er nicht mehr als das Böse (der Gegenpol des Guten) betrachtet wurde - also als die Illusion aufgeflogen ist. Plötzlich wurde er nett. ;-)
Weiter geht es im 3. Teil der Blog-Reihe zu "One", der bald hochgeladen wird. Trage dich in den Newsletter ein, um sofort zu erfahren, wenn er online ist.